Bericht zum Mudo-Seminar mit GM Gerhard Agrinz, 9.Dan
Am 01. Oktober 2017 in der Bundesakademie koreanischer Kampfkünste, Leverkusen
Baut Brücken, keine Mauern!
Dieser Leitsatz prägt das Jahr 2017. Anstelle von Eifersucht, Missgunst und Intoleranz soll das Augenmerk auf Gemeinsamkeiten und produktive Zusammenarbeit gerichtet werden. Dieser Gedanke fordert jeden einzelnen dazu auf, über den Tellerrand zu schauen. Er steht dafür, den Fokus auf Gemeinsamkeiten und produktive Zusammenarbeit zu richten, Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen.
In der Bundesakademie koreanischer Kampfkünste wurde dieses Motto am gestrigen Tag bei einem mehr als 6-stündigem Hapkido-Freundschafts-Seminar auf allen Ebenen gelebt.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesakademie HKD-AKADEMIE-SEO fand ein Seminar unter Leitung von Großmeister Gerhard Agrinz, 9.Dan Kim-Sou-Bong-Hapkido, statt. Die Schüler von Großmeister
Gerhard E. Hermanski, 8.Dan Hankido-Hapkido, hatten die Gelegenheit, neue Ansätze zu erkunden und ihre bereits erlernten Fähigkeiten aus einem anderen Blickwinkel neu zu erfinden. Dabei wies der
österreichische Großmeister gleichermaßen auf die Besonderheiten des Kim-Sou-Bong-Hapkido hin, ebenso wie er stets die vielen Gemeinsamkeiten der beiden Stilrichtungen hervorhob.
In didaktisch klar strukturierten Einheiten sensibilisierte Gerhard Agrinz die Teilnehmer für die Wichtigkeit der Kontrolle über Reichweite und Distanz. Sowohl im
Training als auch im Falle der Selbstverteidigung, hilft diese Fähigkeit dem Schüler, die Situation zu kontrollieren und den eigenen Stresspegel möglichst tief zu halten. Denn nur, wer einen klaren
Kopf behält, ist in Notwehrsituationen in der Lage, angemessen zu reagieren. In kurzen Übungssequenzen wurde dazu neben Hebeltechniken unter anderem der Einsatz von Schlag- und Fußtechniken trainiert
sowie geeignete Verteidigungsmöglichkeiten demonstriert. Dabei gab es für jeden, ganz gleich ob Anfänger oder Schwarzgurt, neue Facetten zu entdecken.
Der ein oder andere machte große Augen, als er plötzlich feststellte, dass es gar nicht viel Kraft benötigt, um sich aus festen Griffen körperlich überlegender Angreifer
zu befreien. Wie das Hankido-Hapkido kennt auch das Kim-Sou-Bong-Hapkido zahlreiche Möglichkeiten, die drei Grundprinzipien des Kreis-, Fluss- und Energieprinzips zum Vorteil des Verteidigers zu
nutzen. Und für die Fortgeschrittenen deutete der Lehrmeister bei zahlreichen Gelegenheiten die Schnittstellen zur Verwendung der bereits aus dem Hankido-Hapkido bekannten Techniken an. Dabei
versäumte er es nicht, die Seminarteilnehmern von der Wirkungsweise der Techniken in realitätsnahen Kurzdemonstrationen zu überzeugen.
Eine weitere Brücke schlug Großmeister Gerhard Agrinz, als er Einblicke in die Philosophie der Kampfkünste gab, indem er erklärte, dass regelmäßiges Training und der
Wille sich jedes Mal wieder aufs Neue zu fordern, ebenso wie die Einsicht, dass auch erfahrene Kampfkunstschüler immer wieder etwas von Anfängern lernen können, sich aus dem Dojang hinaus in unseren
Alltag übertragen lässt. Wer das versteht und täglich wieder mit offenen Augen und Ohren in den Tag startet, der wird stets die nötige Flexibilität besitzen, die es im Leben wie in der Kampfkunst
braucht, um auf jedwede Situation vorbereitet zu sein.
© 01. Oktober 2017 - Presseabteilung der BKK
Danke, Großmeister Gerhard Agrinz!
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